Sonntag, 19. Oktober 2008

Rilke: Herbsttag

Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin, und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.



Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

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2 Kommentare:

Anonymous Anonym meinte...

Wow, die Fotos sind wunderschön! Hast du die selber gemacht? Ich hätte da gar nicht den Blick dafür. Das zweite und das letzte gefallen mir am besten.

19. Oktober 2008 um 19:15  
Blogger Milena meinte...

Ja, die hab ich gemacht :) Danke dir!

19. Oktober 2008 um 19:30  

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